1289. August 24. Barth. Herzog Heinrich IV. schlägt die Macht der Ruthenen und Krakauer. So führt die Inschrift in der Kreuzkirche zu Breslau zum 24. Aug., aber d. J. 1288 an (vgl. oben). Doch damals war, soviel wir wenigstens wissen, Herzog Leszek von Krakau noch gar nicht gestorben und damit die Veranlassung zu einem Kampfe des Herzogs nicht gegeben, während auf dieses Jahr bezogen, die Nachricht wohl passt zu der oben zum 30. Juli gegebenen, über den Einfall der Ruthenen in Schlesien, welchem nun eben der Sieg Heinrichs ein Ziel setzt. Von diesem Treffen weiss Dlugosz (lib. VII. col. 854) eigentlich gar nichts. Nach ihm rüstet Herzog Heinrich IV., durch seine Niederlagen nicht geschreckt, ein neues Heer, zu welchem, wie dann Ottokars (von Horneck) Reimchronik (bei Pez Ss. rer. Austr. III. 194) anfuhrt, die getreuen Bürger der Städte Schlesiens und namentlich Breslaus, 3500 Mann stellen, gegen 1200 Wagen zum Train und noch 100 Wagen extra mit Belagerungswerkzeugen, und sendet dasselbe, da ihn Krankheit an Breslau fesselt, unter dem Befehle seines Vetters Heinrich von Liegnitz zur Wiedereroberung Krakaus aus, hauptsächlich auf die günstige Gesinnung der dortigen (deutschen) Bürgerschaft vertrauend. Unter deren Beistand gelingt nun auch die Ueberrumpelung. Die Ann.Polon. I. und IV. (Ann. des Thraska bei Bielowski M.Pol. II.) in den Mon.Germ. XIX. 650, 51 haben hierüber die Worte: Civitas denuo Cracoviensis Zlesiensibus traditur et dux Wladislaus pedester vix effugit, (wie Dlugosz anführt, in der Klostertracht der Franziskaner, zu denen er sich geflüchtet und welche ihn über die Stadtmauer hinablassen) Episcopns Paulus captivatur et milites multi alii occiduntur etc. Eine Aufzeichnung im ältesten Krakauer Stadtbuche, deren Inhalt sonst für Schlesien kein Interesse hat: datum gestum et actum a° domini et temporibus incliti principis dom. Henrici ducis Slesie et domini civitatis Vratizlaviensis, ist abgedruckt bei Piekosiñski lib. actorum etc. civ. Cracov 1310-1373 No. 25. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |